In Rumänien beschlagnahmt 11.10.2017, 14:40 Uhr

Polizei spürt geklaute Räder von Bad Mergentheim auf

68 Elektroräder waren vor wenigen Tagen in der Mott Radwelt bei Würzburg gestohlen worden. Jetzt sind sie an der ungarisch-rumänischen Grenze aufgetaucht. Die Täter gingen nach einem Muster vor.
Rumänische Polizisten durchsuchen den LKW mit Diebesgut (Originalbild).
Erst ein Riesenschaden, dann die Riesenerleichterung: Rolf Mott, Inhaber des Fachgeschäfts in Bad Mergentheim bei Würzburg, freut sich über den schnellen Erfolg der Polizei. Die 68 Räder im Wert von zehntausenden Euro wurden von der Polizei an der Grenze von Ungarn nach Rumänien bei der Kontrolle eines Lastwagens gefunden (siehe Bild). Besonders die drei Kundenräder sind ihm wichtig, da dieser Verlust besonders unangenehm sei.
Es war wohl ein Auftragsdiebstahl, da die Täter nach einem Muster vorgingen: Nur E-Trekkingräder und E-Mountainbikes von bestimmten Marken und mit bestimmter Konfiguration wurden gestohlen. So seien etwa alle Räder der Marken Bulls, Pegasus und Rixe entwendet worden, sofern sie über Kettenschaltungen verfügten. Andere hochwertige Räder, etwa KTM-Modelle oder Modelle mit Nabenschaltung, teils gar dem teuren Nuvinci-Modell, wurden nicht gestohlen.
Mott vermutet, dass er in den Wochen zuvor ausgekundschaftet worden sei. So seien etwa an Aktionstagen mit viel Kundschaft verdächtige Personen ins Geschäft gekommen. Einige hätten gar versucht, das Lager zu betreten. Begünstigt wurde der Diebstahl durch den aktuellen Umbau: Ein Fensterrahmen wurde aufgeflext, die Alarmanlage war noch nicht installiert. Ein leerer Tresor wurde beim Öffnen zerstört. Der Fahndungserfolg sei möglicherweise auch der exzellenten Beweisaufnahme der Kriminalpolizei zu verdanken. Diese habe sogar Schuhabdrücke aufgenommen.
Seinen Händlerkollegen empfiehlt Mott, die Rahmennummern bereits vor dem Verkauf zu notieren. Die Rahmennummern seien Voraussetzung, damit die rumänische Polizei die beschlagnahmten Räder zurück gebe. Außerdem rät Mott, die Versicherung dem Lagerbestand anzupassen, da bei Unterversicherung möglicherweise der Schaden nicht vollständig ersetzt wird.
Rumänien ist zwar Mitgliedsland der EU, gehört jedoch nicht zu den Schengen-Staaten. Zwischen den Schengen-Staaten, etwa Deutschland, Dänemark und Österreich, werden Binnengrenzen nicht kontrolliert, wohl aber zu Rumänien und auch Bulgarien. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker forderte im September die Ausdehnung des Schengenraums auf Rumänien und Bulgarien. Mehrere Innenminister auf Landesebene sowie Polizeigewerkschafter lehnen dies ab.


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