Kongress zur Verkehrswende 14.06.2022, 14:30 Uhr

Velo-City in Ljubljana gestartet

Die viertägige Veranstaltung Velo-City in Ljubljana ist heute, den 14. Juni erfolgreich gestartet. Beim Eröffnungspanel diskutierten Vertreter und Vertreterinnen aus der ganzen Welt über die Bedeutung von Radverkehr für eine nachhaltige Verkehrswende.
Die viertägige Veranstaltung Velo-City in Ljubljana ist heute, den 14. Juni, erfolgreich gestartet.
(Quelle: SAZbike)
Eröffnet wurde Velo-City 2022 der European Cyclists' Federation (ECF) durch Zoran Jankovic, den Bürgermeister von Ljubljana, der einen Überblick darüber gab, wie Ljubljana den Radverkehr in den Fokus rückt. Rund zwölf Euro pro Bürger werden jedes Jahr in bessere Rad- und Fußwege investiert und mehrere Kilometer neue Strecken entstehen. In Ljubljana werden dank dieser Maßnahmen im Durchschnitt bereits acht Strecken am Tag mit dem Fahrrad zurückgelegt. Außerdem arbeite man aktuell an einem Nationalen Radverkehrsplan, der die Maßnahmen und Projekte auf Landesebene bündeln soll. In einer Messehalle präsentieren auf mehr als 3000 Quadratmetern rund 50 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema (Rad-)Mobilität. Auf dem Außengelände können außerdem neue Fahrradmodelle getestet werden. Rund 1200 Besucher und Besucherinnen waren zur Eröffnung vor Ort. 

„Cycling the Change“ 

Fahrradfahren spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, auch über die Pandemie hinaus aktive und nachhaltige Mobilität zu stärken. Viele gute Beispiele kommen dabei aus Kopenhagen, wo unter anderem dank konsequenter Radverkehrsförderung, in naher Zukunft Co2-Neutralität erreicht werden soll. Durch mehr Radverkehr kann die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringert und so eine Zeitwende in der urbanen und ländlichen Mobilität eingeläutet werden. Eine solche Verkehrswende bedingt gleichzeitig auch die Umgestaltung von Infrastruktur, die Neuaufteilung von öffentlicher Fläche und die Entwicklung neuer Sharing-Konzepte. Radfahren muss Teil einer neuen Selbstverständlichkeit werden – darüber sind sich die Teilnehmenden des ersten Diskussionspanel der Velo-City einig. An dem Panel beteiligten sich neben der Moderatorin Mojca Mave auch Violeta Bulc, die frühere europäische Beauftragte für Transport und Mobilität, Heather Thompson, CEO des Instituts für Transport und Entwicklung (ITDP), Jan Gehl, Professor für Urban Design, Jean-Francois Decaux, Chairman & Co-CEO des Executive Boards von Decaux SA und Emmanuel John, Präsident der Africa Urban Cycling Organization (AUCO).
Die Teilnehmenden diskutierten unter anderem über die zunehmende Etablierung von Bike-Sharing-Systemen auf der ganzen Welt, die laut Jean-Francois Decaux maßgeblich zu der Verkehrswende in den Kommunen beitragen. Auch in Ljubljana wird das Sharing-System BicikeLJ dank seiner günstigen Abo-Modelle (ein Euro in der Woche / drei Euro im Jahr) sehr gut angenommen. Die Corona-Pandemie hat weltweit zu einem Anstieg der Radfahrzahlen geführt. Nun liegt es an den Städten, der Verwaltung, aber auch der Politik die Bedingungen für mehr Radverkehr durch bessere Infrastruktur auch nachhaltig zu sichern. Das gilt insbesondere auch für die 37 Prozent der Menschen in Europa, die im ländlichen Raum wohnen. Dafür braucht es aber gemeinsame Anstrengungen und übergreifende Planungskonzepte, wie Bulc betont. 

Ausblick: Vier Tage Velo-City

Auch in den weiteren Kongresstagen dreht sich das vielfältige Programm um Veränderungen der Mobilität. Die Vorträge, Panels und Diskussionen sind dabei an sechs Säulen ausgerichtet: „Rethinking Urban Space“, „Focus on Citizens, Stakeholders and Community“, „Policies for more Cycling“, „Green Tourism & Green Economy“, „Urban Mobility Innovation“ und „Scientists for Cycling“.

SAZbike ist vor Ort und wird in den nächsten Ausgaben verstärkt über die Inhalte der Velo-City 2022 berichten.



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