Praxisvorführung mit Gütertram 30.09.2021, 14:00 Uhr

Nationale Radlogistik-Konferenz zeigt Potenzial von Lastenrädern auf

Nach der Premiere 2019 in Berlin fand am 28. und 29. September erneut die nationale Radlogistik Konferenz statt – diesmal in Frankfurt. Zentrale Themen waren Mikrodepots, Standardisierung, Regulation, die letzte Meile und die Zukunft des Einzelhandels.
(Quelle: SAZbike)
Zunächst startete die Veranstaltung, an der rund 100 Fachbesucher und -besucherinnen sowie 30 Aussteller teilnehmen, am 28. September mit einem Exkursionstag. In Wiesbaden präsentierte das Kompetenzzentrum ‚Nachhaltige Stadtlogistik'  Mikro-Depots für Radlogistik am Elsässer Platz. Anschließend wurde die Konferenz auf dem Gelände der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) im Betriebshof Gutleut eröffnet. Vor Ort fand die Demofahrt einer Gütertram mit Containern des Cargobike-Herstellers Onomotion statt. Diese be- und entluden die Waren der Tram. In einem groß angelegten Pilotprojekt wird seit 2018 getestet, wie Containerisierung und Straßenbahnen für eine emissionsfreie City-Logistik funktionieren können. So sollen Waren von außerstädtisch gelegenen Haltestellen zukünftig in dafür ausgerichteten Trams in die Innenstadt befördert werden, um dann auf der letzten Meile per Lastenrad an den Endkunden verteilt zu werden. An Beispiel von Frankfurt sollen so laut einem Whitepaper von Onomotion, Hermes, der Uni für angewandte Wissenschaft Frankfurt und weiteren Partnern die CO2-Emissionen durch den kombinierten Verkehr um knapp 64 Prozent reduziert werden können.
Quer durch Frankfurt
Wer sich um ein eigenes Fahrrad gekümmert hatte, konnte anschließend an der Demotour Radlogistik teilnehmen, die verschiedene Stopps in Frankfurt enthielt. Dazu zählten ein Lastenradzentrum, ein Kooperationsstandort von Citkar und Cleanffm für Lastenräder bei der Stadtreinigung, ein UPS- und DHL-Mikrodepot sowie ein Halt bei öffentlichen Akku-Wechselstationen. Der Abendausklang fand in der Frankfurt University of Applied Sciences statt und wurde neben Grußworten von Veranstaltern und Partnern durch den „Cargobike of the Year“-Award abgerundet. Dieser wurde von der Fachzeitschrift Logistra in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Frankfurt vergeben.
Vielfältiges Programm
Am zweiten Tag warteten zahlreiche Vorträge und Diskussionsrunden auf die Teilnehmenden. Darüber hinaus konnten verschiedene Cargobike-Modelle begutachtet und auf dem Außengelände getestet werden. Eröffnet wurde der Konferenztag durch den hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, der auf das Potenzial des Lastenrads für den Verkehr eingeht: „Wir sehen immer mehr Konflikte in den Innenstädten. Wenn Fußgänger, Radfahrer, Lieferdienste und der motorisierte Verkehr um den Straßenraum konkurrieren, dient das weder der Sicherheit noch der Aufenthaltsqualität. Dabei gibt es bereits innovative Konzepte.“ Anschließend folgten verschiedene Vorträge zu folgenden Themen:
  • Mikrodepots für die Radlogistik
  • Containerisierung
  • Good Distribution Practice
  • Zukunft der Innenstädte
  • Radlogistik für den lokalen Einzelhandel
  • Hybrider Einzelhandel & Radlogistik
  • Synergien von ÖPNV und letzter Meile
  • Fahrradlogistik in Europa
  • Erwartungen der Branche an die Politik


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