ZIV-Bericht 31.08.2021, 12:00 Uhr

Mehr E-Bikes, weniger Fahrräder

Der Verkauf von Elektrorädern in Deutschland hat auch im ersten Halbjahr 2021 wieder zugenommen. Die Nachfrage nach Fahrrädern war rückläufig, Produktion und Export nahmen laut ZIV zu.
(Quelle: Eurobike Friedrichshafen)
Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) hat seine Einschätzung für das erste Halbjahr 2021 präsentiert. Laut den Branchenexperten hat der Verkauf von Elektrorädern abermals zugenommen. Insgesamt 1,20 Millionen Stück, was einem Plus von 9,1 Prozent entspricht, wurden verkauft. Hingegen musste für klassische Fahrräder ein Minus von 26 Prozent verbucht werden. 1,55 Millionen Einheiten wurden im genannten Zeitraum abgesetzt.

Nach Einschätzung des ZIV wurden im vergangenen Jahr 2020 Produktion und Lagerbestände vollständig verkauft und im ersten Halbjahr 2021 die vorhandenen Kapazitäten vor allem für die Produktion von E-Bikes genutzt. Wäre eine höhere Inlandsanlieferung (Produktion + Import) möglich gewesen, hätten nach Einschätzung des Verbandes sowohl deutlich mehr Fahrräder als auch mehr Elektroräder verkauft werden können.

Immerhin kann der Verband positiv vermelden, dass die deutsche Fahrrad- und E-Bike-Industrie den großen Herausforderungen Rohstoffknappheit, Brüche in der Lieferkette und höheren Kosten erfolgreich trotzen konnte. Die Produktion im ersten Halbjahr 2021 konnte im Vergleich zu den Vorjahren 2020 und 2019 leicht gesteigert werden. Auch bei den Exporten konnte ein Zuwachs in Höhe von 10,6 Prozent verzeichnet werden.

Eine Normalisierung der Situation auf den Weltmärkten und somit auch auf dem heimischen Markt ist so schnell nicht zu erwarten. Vielmehr rechnet der ZIV mit weiteren negativen Auswirkungen auf die Branche in der zweiten Jahreshälfte und einer mittelfristig angespannten Lage hinsichtlich Rohstoffen, Komponenten und Teilen. Eine Entspannung wird voraussichtlich erst gegen Ende des nächsten Jahres zu erwarten sein.

Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV: „Die Unternehmen der deutschen Fahrradbranche haben den Problemen in der Lieferkette getrotzt und mehr produziert als vor Corona. Vor allem die Mitarbeitenden haben unter schwierigsten Umständen einen großartigen Job gemacht. Die Unternehmen haben sich vor allem auf die Produktion von E-Bikes konzentriert, denn die werden im Moment am stärksten nachgefragt.“


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