Verkehrssicherheit im Fokus 10.03.2025, 13:18 Uhr

DVR und ETSC fordern massive Investitionen in Infrastruktur

Beim Spitzentreffen in Berlin haben die Präsidenten des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) und des Europäischen Verkehrssicherheitsrats (ETSC) eine verstärkte finanzielle Unterstützung für die Modernisierung der Straßenverkehrsinfrastruktur gefordert.
Der Deutsche und und der Europäische Verkehrssicherheitsrat fordern Investitionen in die Straßenverkehrsinfrastruktur auch durch die EU.
(Quelle: Shutterstock / FooTToo)
Ein zentrales Anliegen der Verkehrssicherheitsorganisationen ist die Anpassung des Straßennetzes an moderne Sicherheitsstandards. Manfred Wirsch (DVR-Präsident) betont, dass eine marode Infrastruktur nicht nur ein wirtschaftliches Hemmnis, sondern auch eine Lebensgefahr darstellt. Besonders auf Landstraßen sei das Unfallrisiko hoch, da 60 Prozent aller Verkehrstoten dort zu beklagen sind.
„Ein großer Teil des Straßennetzes ist nach völlig veralteten Standards gebaut und über die Jahrzehnte nur notdürftig instandgehalten worden. Dadurch passen vielerorts die gefahrenen Geschwindigkeiten und der Sicherheitszustand der Infrastruktur nicht zusammen. Wir brauchen Straßen, die nach dem Stand der Technik geplant und gebaut sind“, sagt Wirsch. Laut Berechnungen der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen kosten Verkehrsunfälle die deutsche Volkswirtschaft jährlich 37,2 Milliarden Euro.

EU soll Infrastrukturinvestitionen verstärken

Auch auf europäischer Ebene fordert der ETSC mehr Engagement. ETSC-Präsident Walter Eichendorf sieht die geplanten Investitionen in Deutschland als Vorbild und plädiert für eine ähnliche Strategie innerhalb der EU-Finanzplanung 2028 bis 2034: „Investitionen in moderne Infrastruktur retten Leben und stärken die Wirtschaft. Bei den Mitte des Jahres anstehenden Verhandlungen über den mittelfristigen Finanzrahmen der EU (2028–2034) müssen diese Ziele gleichermaßen Niederschlag finden. Auch zukünftig brauchen wir einen starken Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Viele Ortsdurchfahrten in strukturschwachen Regionen können nur dank des EFRE modernisiert und damit verkehrssicher gemacht werden.“
Beide Organisationen betonen, dass verlässliche und langfristige Investitionen notwendig sind. Nur so könnten Planungs- und Baukapazitäten nachhaltig aufgebaut werden, um die Infrastruktur effizient und mit hoher Qualität zu modernisieren. Die Umsetzung der Vision Zero, die langfristig darauf abzielt, dass es keine Verkehrstoten mehr gibt, sei nur mit ambitionierten und verlässlichen Investitionen in die europäischen Straßennetze zu erreichen.


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