Unfallforschung stellt Zahlen vor 09.11.2022, 10:20 Uhr

Gefahrenzone Grundstücksausfahrt?

Wie gefährlich sind Grundstückszufahrten für Radfahrer und Radfahrerinnen? Die Unfallforschung der Versicherer hat es herausgefunden.
Die Unfallforschung der Versicherer hat Unfälle an Grundstückausfahrten untersucht.
(Quelle: Shutterstock / Mapo Japan)
Analysiert wurden von der Unfallforschung der Versicherer 4.682 Unfälle mit Personenschaden zwischen Fahrrad und Auto an Grundstückszufahrten in mehreren Bundesländern. Die Daten stammen aus dem Jahr 2019. Das Ergebnis: Diese Ausfahrtunfälle machen in Bezug auf alle Unfälle zwischen Fahrrad und Auto vier Prozent der Getöteten aus, zwölf Prozent der Schwerverletzten und 15 Prozent der Leichtverletzten. Dabei waren die häufigsten Ursachen Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr (32 Prozent) oder beim Abbiegen (neun Prozent nach links, sieben Prozent nach rechts).
Im Rahmen vertiefender Untersuchungen mittels der Unfalldatenbank der Versicherer (UDB) konnten weitere Erkenntnisse zu diesen Unfällen gewonnen werden: Rund 18 Prozent der Unfälle und 15 Prozent aller schwerverletzten und getöteten Radfahrer und Radfahrerinnen im untersuchten Fallkollektiv (n=615 Unfälle) fanden an Grundstückszufahrten statt. Dabei wurden die Radfahrer und Radfahrerinnen immer verletzt und das überwiegend schwer.
In mehr als der Hälfte der relevanten Fälle (n=114) fuhr der Pkw vorwärts aus dem Grundstück raus. Für diese Unfälle zeigte das Ranking der häufigsten Grundstücksarten, dass - sofern keine Kleintransporter mitberücksichtig wurden -Tankstellen und Privatparkplätze mit jeweils 26 Prozent gleich oft vertreten waren.

Sensoren erkennen Fahrräder

Die Analysen zeigten auch, dass bauliche Sichteinschränkungen - meist in Form von Hecken und Büschen - etwa bei der Hälfte der Fälle mit vorwärts herausfahrendem Pkw oder einem Viertel aller Unfälle an Grundstückszufahrten eine Rolle bei der Unfallentstehung spielten.
Neben sicheren Ausfahrten und angemessenem Verhalten können auch Notbremssysteme (AEB) helfen. Es gibt sogar Systeme, deren Sensoren in Tests trotz baulicher Sichthindernisse 29 Prozent der möglichen Unfälle verhindert haben.


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