Nachlassende Dynamik 29.03.2023, 12:55 Uhr

Verbraucherstimmung setzt Erholung fort

Laut GfK-Konsumklima steigt die Verbraucherstimmung in Deutschland im März, zeigt aber ein gemischtes Bild. Die Konjunkturerwartung muss nach zuvor vier Anstiegen in Folge einen ersten kleinen Rückschlag hinnehmen.
Das Konsumklima verbessert sich weiter.
(Quelle: GfK)
Der erneute Anstieg des GfK-Konsumklimas ist in erster Linie auf die positive Entwicklung der Einkommensaussichten zurückzuführen. Zum sechsten Mal in Folge kann der Indikator ein Plus verzeichnen und steigt im März um drei Zähler. Dies ist der beste Wert seit zehn Monaten. Trotz des positiven Trends bleibt das Niveau der Einkommenserwartung ausgesprochen niedrig.
„Die Einkommensaussichten profitieren derzeit von den zuletzt spürbar gesunkenen Preisen für Energie, speziell für Benzin und Heizöl. Dennoch wird die Inflation in diesem Jahr hoch bleiben, wenn sie auch nach den bislang vorliegenden Prognosen etwas niedriger sein wird als die im Jahr 2022 gemessenen 6,9 Prozent“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Die zu erwartenden Kaufkraftverluste verhindern eine nachhaltige Erholung der Binnennachfrage. So wird auch der private Konsum in diesem Jahr voraussichtlich keinen positiven Beitrag zur Konjunkturentwicklung in Deutschland leisten können. Dies signalisiert auch das nach wie vor sehr niedrige Niveau des Konsumklimas.“
Die Anschaffungsneigung bleiben gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Diese stagnierende Entwicklung zeigt die nach wie vor bestehende Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Stabile Beschäftigungsverhältnisse als positiver Faktor für die Konsumneigung und spürbare Kaufkrafteinbußen als belastender Faktor sorgen derzeit für die Entwicklung ohne klaren Trend. Die Konjunkturerwartung sinkt um 2,3 Punkte. GfK prognostiziert für das Konsumklima für April einen Zuwachs von 1,1 Punkten gegenüber März dieses Jahres.

Rezession möglich

Ob eine Rezession in Deutschland vermieden werden kann, ist zuletzt wieder zweifelhafter geworden. Zumindest eine technische Rezession, also zwei aufeinanderfolgende Quartale mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP), ist wieder wahrscheinlicher geworden. Nachdem das BIP bereits im letzten Vierteljahr 2022 mit -0,4 Prozent im Minus war, ist auch ein leichter Rückgang im ersten Quartal 2023 möglich. Allerdings gehen die Experten und Expertinnen derzeit davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr wieder etwas erholen kann.


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