Erarbeitung gemeinsamer Positionen 18.11.2022, 10:18 Uhr

ZIV leitet Arbeitsgruppe Cargobikes auf europäischer Ebene

Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) hat auf europäischer Ebene den Vorsitz der Arbeitsgruppe Cargobikes übernommen. Das Ziel: einen gemeinsamen Rahmen zu technischen Fragen, Normung und Gesetzgebung zu finden und in der Politik zu vertreten.
Tim Salatzki
(Quelle: ZIV)
Die Arbeitsgruppe wird gemeinsam von der Confederation of the European Bicycle Industry (Conebi) und dem Verband Cycling Industries Europe (CIE) organisiert. „Ziel der Arbeitsgruppe ist, technische Fragen zu Normung und Gesetzgebung sowie allgemeine Fragestellungen zum Lastenrad zu diskutieren, zu gemeinsamen Positionen zu kommen und diese gegenüber externen Stakeholdern, zum Beispiel in der Politik, zu vertreten“, sagt Tim Salatzki, Leiter Technik & Normung beim ZIV, der den Vorsitz übernommen hat.

Gesamtgewicht, serieller Hybridantrieb und Infrastruktur

Die aktive Mitarbeit bei diesen Themen wird laut ZIV vielfach unterschätzt. Gerade im jungen Markt der normalen und Schwerlast- beziehungsweise Heavy-Duty-Cargobikes sei es für Hersteller wichtig, hier vertreten und informiert zu sein. Neben dem privaten Gebrauch soll es in der Arbeitsgruppe auch um die gewerbliche Nutzung und entsprechende Vorgaben sowie die Abgrenzung zu potenziell neuen Kategorien gehen.
Aktuell im Fokus stehen demnach die Obergrenze beim zulässigen Gesamtgewicht für einspurige Lastenräder, die in Deutschland laut DIN zurzeit 250 Kilogramm beträgt, oder das Thema serieller Hybridantrieb, bei dem die Pedalkraft nicht mehr über Kette oder Riemen in Bewegung umgewandelt wird, sondern in Strom für den Motor. „Zu den Fragen, denen wir uns stellen, gehören die Sicherheit von Teilen und des Gesamtsystems und darüber hinaus, ob besonders große und schwere Cargobikes noch Pedelecs beziehungsweise EPAC (Electrically Power Assisted Cycle) im Sinne des Gesetzgebers sind und Fahrrädern gleichgestellt werden und wie gegebenenfalls eine weitere passende Kategorie ausgestaltet werden kann oder muss“, so Salatzki weiter.
Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV, betont auch die Bedeutung des Themas Infrastruktur: „Poller und Drängelgitter haben sicher ihre Berechtigung, aber für Cargobikes und natürlich auch für Fahrräder oder E-Bikes mit Anhängern werden sie schnell zu einem schwierig zu überwindenden Hindernis. Zusammen mit den europäischen Verbänden sind wir ein wichtiger Fürsprecher für eine angemessene und sichere Fahrradinfrastruktur – natürlich auch für Cargobikes und Anhänger.“



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