Julbo über den Einstieg in den Fahrradhelm-Markt 22.04.2024, 08:00 Uhr

„Die Verbraucher wünschen sich einen besseren Schutz“

Urbane Radfahrer und Radfahrerinnen sind vielseitig und die Anforderungen an Zubehör wie urbane Helme wachsen. Der französische Eyewear-Spezialist Julbo hat im vergangenen Jahr im Laufe der Saison erstmals Fahrradhelme auf den Markt gebracht.
Erhard Kappel (l.) und Leo Remonnay
(Quelle: Julbo)
Julbo ist vor allem für Sportbrillen bekannt, 2023 ist das Unternehmen mit seinen ersten Helmprodukten gestartet. Die Julbo-Produktpalette reicht von Rennrad- und Mountainbike-Helmen zu urbanen Fahrradhelmen. In einem ersten Fazit zeigt sich das Unternehmen zufrieden mit dem Verkauf und sieht darin ein positives Signal für die Zukunft. Leo Remonnay, Produkt Manager Bike-Helme bei Julbo, und Erhard Kappel, Key Account Manager, erläutern, welche Funktionen an urbanen Fahrradhelmen wichtig sind und wie der Fachhandel diese bestmöglich bewirbt.
SAZbike: Julbo ist 2023 mit den ersten Helmmodellen eingestiegen: Welche Innovationen/´bzw. neue Technologien gibt es von Ihnen im Bereich der urbanen Helme und was zeichnet diese aus?
Leo Remonnay: Unsere Helme zeichnen sich generell durch eine gute Passform, hohe Funktionalität und ihr geringes Gewicht aus. Darüber hinaus ist Julbo für seine photochromen Gläser (Reactiv-Technologie) bekannt. Unser Ziel war es, diese Technologie in die Visiere von urbanen Helmen zu integrieren. Heute sind wir das einzige Unternehmen, das diese Selbsttönungstechnologie bei Fahrradhelmen mit Visier einsetzt. Unser Commuter-Helm ‚Itineraire Evo‘ ist beispielsweise mit einer selbsttönenden Reactiv-Visierscheibe ausgestattet.
SAZbike: Welche Anforderungen haben Konsumenten an urbane Fahrradhelme? Haben sich diese in den vergangenen Jahren geändert bzw. sind neue dazugekommen?
Leo Remonnay: Das Fahrrad nimmt im Straßenverkehr immer mehr Raum ein, und die Radfahrenden machen sich Sorgen um ihre Sicherheit und ihre Sichtbarkeit im Vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmern. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich einen besseren Schutz und reagieren sensibel auf neue Helmschutznormen. So ist beispielsweise die Einführung der NTA-Norm ein echtes Plus für die Nutzerinnen und Nutzer. Eine NTA-zertifizierte Helmschale bietet eine zehn Prozent größere Schutzfläche um die beiden sensibelsten Kopfbereiche, den Hinterkopf und die Schläfen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sichtbarkeit, mit der Integration von Lichtern und reflektierender Farbe auf dem Helm. In der Stadt nutzen immer mehr Menschen ihr Fahrrad das ganze Jahr über. Sie brauchen technische Lösungen, die ihnen das Fahren im Winter erleichtern. Wir haben uns dafür entschieden, unseren urbanen Helm auch mit einer Winterausstattung anzubieten, die derjenigen von Skihelmen ähnelt: Sie bedeckt die Ohren und schließt die Lüftungsöffnungen, um mehr Wärme zu erzeugen.
SAZbike: Urbane Radfahrer und Radfahrerinnen legen auch vermehrt Wert auf Funktionsvielfalt. Welche neuen Features und Funktionen bezüglich Sichtbarkeit, Sicherheit und Komfort bieten die Julbo-Produkte?
Leo Remonnay: Unsere urbanen Commuter-Helme ‚Itineraire Evo‘ und „Itineraire“ bieten zahlreiche Features, die in erhöhten Komfort und Sicherheit im Straßenverkehr einzahlen. Für Sichtbarkeit sorgen reflektierende Aufkleber und ein integriertes Rücklicht mit mehreren Modi, für Sicherheit die europäische Norm EN 1078 und die Speedbike-spezifische Norm NTA 8776. Komfort bieten die Helme durch das ‚Xtra-lite‘-Sommer-Innenfutter, ‚Xtra-lite‘-Winter-Innenfutter, das herausnehmbare und waschbare ‚Coolmax‘-Komfort-Innenfutter, Pferdeschwanz-Kompatibilität, eine vollständig verstellbare Passform sowie die Wraparound Neck Shape für die Hals-Passform.
SAZbike: Wie kann der Fachhandel am besten von urbanen Helmen profitieren? Wie lassen sich diese online und im Laden optimal in Szene setzen und bewerben?
Erhard Kappel: Der Fachhandel kann von der Möglichkeit profitieren, stationär wie online Kombinationen zu verkaufen, bestehend aus passender Sportsonnenbrille und einem Helm derselben Marke. Auch die mediale Präsenz durch die Ausstattung eines der weltbesten Profiradrennteams Groupama FDJ, das auch bei der Tour de France teilnimmt, macht sich besonders auf Endverbraucher-Events positiv bemerkbar und kommt natürlich auch dem Fachhandel zugute.
SAZbike: Nachhaltigkeit ist in der Fahrradbranche über alle Produktkategorien hinweg wichtig. Was tut sich in diesem Bereich bei Julbos urbanen Helmen?
Leo Remonnay: Wir konzentrieren uns auf die Herstellung zuverlässiger Fahrradhelme und arbeiten auch an neuen recycelbaren Materialien. Dabei besteht die Herausforderung vor allem darin, die Sicherheitsleistung nicht zu schmälern. Einige Marken forschen bereits daran, ein Produkt zu entwickeln, das vollständig zerlegt und recycelt werden kann.
SAZbike: Herr Remonnay, Herr Kappel, vielen Dank für das Gespräch.