Im zweiten Pandemiejahr 17.02.2022, 11:05 Uhr

Bargeldloses Bezahlen mit Girocard erhält kräftigen Schub

Nie zuvor nutzten Deutschlands Verbraucher die Plastikkarte so häufig anstelle von Schein und Münze wie 2021. Rund 5,9 Milliarden Bezahlvorgänge mit der Girocard zählte die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme im vergangenen Jahr.
(Quelle: shutterstock.com/Andrey Burstein)
Das bargeldlose Bezahlen mit der Girocard hat im zweiten Jahr der Pandemie nochmals einen kräftigen Schub bekommen. Nie zuvor nutzten Deutschlands Verbraucher die Plastikkarte so häufig anstelle von Schein und Münze wie 2021: Rund 5,9 Milliarden Bezahlvorgänge mit der Girocard zählte die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme im vergangenen Jahr, wie aus den Girocard-Jahreszahlen hervorgeht. Damit wurde der erst ein Jahr zuvor erzielte Rekord von 5,5 Milliarden Transaktionen noch um rund acht Prozent übertroffen – und das, obwohl es wegen des weiterhin grassierenden Coronavirus zeitweise Einschränkungen im stationären Einzelhandel gab.
„Motor dieser Entwicklung war auch 2021 das kontaktlose Bezahlen“, stellte Euro Kartensysteme als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Kreditwirtschaft fest. Den Angaben zufolge erhöhte sich der Anteil der kontaktlosen Girocard-Zahlungen von rund 63 Prozent zu Beginn vergangenen Jahres auf rund 73 Prozent zum Jahresende. Das Fazit der Anbieter: „Kontaktloses Bezahlen im Girocard-System mit Karte, Smartphone oder Smartwatch hat sich damit im Alltag der Kunden etabliert.“ Im Jahresdurchschnitt wurden den Angaben zufolge zwei von drei Bezahlvorgängen (66,5 Prozent) mit der Girocard kontaktlos erledigt. Ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 50,1 Prozent.

Apple Pay und Google Pay

Kontaktloses Bezahlen ist mit Girocards und Kreditkarten möglich, die einen sogenannten NFC-Chip besitzen. Außerdem kann mit einem Smartphone oder einer Smartwatch mit Diensten wie Apple Pay und Google Pay oder mit Banken-Apps kontaktlos Geld übertragen werden. Die Daten für die Abwicklung der Bezahlung werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn Kunden Karte beziehungsweise Smartphone oder Smartwatch nah an das Gerät halten. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig.
Im Einzelhandel war während der Pandemie aus Hygienegründen für diese Art des Bezahlens geworben worden. Die Deutsche Kreditwirtschaft hatte das Limit für die Kartenzahlung ohne Pin-Eingabe im Handel von 25 auf 50 Euro pro Nutzung verdoppelt. Zunehmend bieten auch kleinere Läden das kontaktlose Bezahlen an, Verbraucher begleichen immer häufiger auch geringere Beträge ohne Schein und Münze.
Der durchschnittliche Bezahlbetrag mit der Girocard sank binnen Jahresfrist weiter von 43,14 Euro auf 42,82 Euro. Bei kontaktlosen Zahlungen mit der Girocard stieg der Durchschnittsbetrag weiter von 35,31 Euro auf 37,70 Euro. Der Großteil der rund 100 Millionen Girocards, die Banken und Sparkassen in Deutschland an ihre Kunden ausgegeben haben, ist mit der Kontaktlosfunktion ausgestattet. Branchenschätzungen zufolge ist an 90 bis 95 Prozent der mehr als 970.000 Terminals im Handel das schnelle Bezahlen im Vorbeigehen möglich.



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