Alternative Produktdarstellungen in Webshops

Neue Formen der Produktdarstellung

Neben einer realitätsgetreuen Ablichtung aus verschiedenen Perspektiven und der Integration von Kampagnenmaterial nutzt Mister Spex Virtual Reality für die Präsentation seiner Produkte, und zwar in Form einer 3-D-Anprobe. Online-Shopper können sich mit ihrer Webcam filmen und ­dabei virtuell eine von ihnen ausgewählte Brille zur Anprobe auf das aufgenommene Gesicht setzen. Über die Einbindung ­neuer Darstellungsformen wird bei Mister Spex regelmäßig abgestimmt. "Wir evaluieren kontinuierlich, ob und wenn ja welche neuen Technologien in der Produktdarstellung für uns relevant sein können. Dazu zählen aktuell 360-Grad-Darstellungen."
Beim Steak-Versender Gourmetfleisch stehen ebenfalls 360-Grad-Aufnahmen als neue Darstellungsform im Online-Shop auf der Agenda. Grundsätzlich ist ­Licbarski gegenüber neuen Technologien für die Warenpräsentation aufgeschlossen. "Alles, was dem Online-Shopper unser Produkt noch besser nahebringen und erklären kann, stellt für uns eine Option dar."

Alternative Darstellungsformen

Dementsprechend verwendet Gourmetfleisch für seine Präsentationen alternative Darstellungsformen zur gängigen Produktfotografie. In kurzen selbst gedrehten Videos werden den Usern Rezeptideen und Zubereitungstipps rund um das Produkt gezeigt. "Das Nutzungsverhalten hat sich einfach gewandelt. Videos werden tendenziell eher konsumiert als ausführliche Textpassagen. Aus diesem Grund bietet sich die Produktinszenierung mit Videos an", erläutert der Marketing Manager.
Solche Präsentationsformen sind aber noch lange kein Standard. Gerade einmal 16 % der befragten Online-Händler der ECC-Studie inszenieren ihre Artikel mithilfe von Videos. 3-D- oder 360-Grad-Ansichten haben sogar nur sechs Prozent in ihren Shops implementiert. "Insbesondere die virtuelle Produktinszenierung hat sich bisher noch nicht durchgesetzt. Es ist einfach ein sehr neues Thema. Alle warten immer erst einmal ab, wer es als Nächstes nutzt", sagt die Gründerin von Fast Forward Imaging. Doch wie man am Beispiel von Mister Spex sieht, sind solche Darstellungsformen keine Utopie mehr. Und auch Nutzer schrecken vor dieser neuen Technologie nicht mehr zurück.
Eine Untersuchung von Coremedia hat ergeben, dass 54 % der deutschen Konsumenten glauben, dass virtuelle Anproben in zehn Jahren zum Standard im E-Commerce zählen werden. Ebenso sehen sich deutsche Online-Shopper in wenigen Jahren mittels Virtual-Reality(VR)-Brille durch virtuelle Shopping-Malls schlendern und einkaufen. Aber nicht nur das wird möglich sein. Da es sich bei VR um eine Technologie handelt, die App-basiert ist, können zahlreiche Daten über den Nutzer gesammelt werden. "Somit wird es bald möglich sein, dass jeder durch sein persönlich kuratiertes virtuelles Kaufhaus stöbern kann", prognostiziert Rojahn.


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