Durch passgenaue Maßnahmen 10.08.2021, 09:44 Uhr

Handel startet Impfkampagne und will weiteren Lockdown verhindern

Der deutsche Einzelhandel startet eine bundesweite Kampagne, um noch mehr Menschen für die Corona-Impfung zu motivieren. Gleichzeitig appelliert der HDE vor dem Bund-Länder-Treffen an die Politik, sinnvolle Maßnahmen für den nächsten Winter zu verfolgen.
(Quelle: Pixabay)
Unter dem Motto „Leben statt Lockdown. Lass dich impfen" startet der deutsche Einzelhandel zusammen mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) eine Kampagne, die möglichst viele Menschen zum Impfen motivieren soll. Hinter der Initiative stehen große Handelsketten wie Aldi Nord und Süd, Breuninger, Deichmann, Edeka, Galeria Karstadt Kaufhof, Intersport, Kik, Lidl, Kaufland, Media Markt Saturn, Rewe und Thalia. 
Geplant sind Werbemaßnahmen wie Plakataktionen in Schaufenstern und Kassenbereichen, eine Internetseite rund ums Thema Impfen, mehrsprachige Informationsbroschüren sowie die Durchführung von „niederschwelligen Impfangeboten" an ausgewählten Standorten. Die Kampagne wird außerdem über die Social-Media-Kanäle der Unternehmen ausgespielt, um eine noch größere Reichweite zu erzielen. Auch  bekannte Persönlichkeiten und Influencer wie Fußballer und Nationalspieler Emre Can konnten für die Kampagne gewonnen werden. Ziel des Handels ist es, eine mögliche vierte Welle und damit verbundene erneute Schließungen von Geschäften zu vermeiden. Wie wichtig dem Handel der rasche Fortschritt der Impfkampagne ist, zeigt auch eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 500 Unternehmen. Demnach misst der Einzelhandel den Corona-Impfungen eine überragende Bedeutung bei: Knapp mehr als 80 Prozent der befragen Unternehmen sehen im Impffortschritt einen entscheidenden Schlüssel zur Bekämpfung der Pandemie.
Appell an das Bund-Länder-Treffen
„Die Impfung ist der einzig nachhaltige Weg aus der Pandemie. Deshalb arbeiten die Handelsunternehmen gemeinsam mit dem HDE daran, die Impfbereitschaft weiter zu steigern und möglichst viele Menschen von den Vorteilen zu überzeugen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Im Hinblick auf das morgige Bund-Länder-Treffen fordert der HDE neben einem Plan zur Beschleunigung der Impfungen eine langfristig angelegte Präventionsstrategie zur Verhinderung eines erneuten Lockdowns. 
„Mit den Lehren und Erkenntnissen aus dem bisherigen Pandemiemanagement lässt sich ein erneuter monatelanger Lockdown ohne Perspektive und Planungssicherheit verhindern. Die Anwendung der bisherigen Inzidenzwerte für staatliche Anordnungen bis hin zur Schließung der Nonfood-Geschäfte und ganzer Innenstädte ist weder unter epidemiologischen noch unter rechtlichen Gesichtspunkten zu rechtfertigen“, so Genth. Der HDE erwartet deshalb die Festlegung eines differenzierten Kriterienkatalogs, in dem noch weitere Aspekte wie die Hospitalisierungsrate, die Intensivbettenauslastung und die Impfquote berücksichtigt werden. „Die Politik darf jetzt nicht den einfachen Weg des ,Weiter so' wählen und in den nächsten Lockdown hineinschlittern. Es geht jetzt um passgenaues und wohldosiertes Handeln“, so Genth weiter.


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