Produktpiraterie 03.03.2021, 10:27 Uhr

Mavic warnt vor gefälschten Laufrädern

Der französische Laufradhersteller Mavic hat gefälschte Laufräder entdeckt, die gefährlich schnell versagen. Die gute Nachricht: Die Qualität ist auch optisch so lausig, dass man die Fälschungen schnell erkennt.
Seitliche Belastung im Labortest: Speichen und Naben brachen dabei durch.
(Quelle: Mavic)
Ein Rennradfahrer in Nordfrankreich wäre letztes Jahr bei einer Abfahrt fast gestürzt, Ursache war ein Problem mit den Laufrädern. Dank dieses Kundenfeedbacks entdeckte Mavic gefälschte Mavic-Produkte aus Asien. Die gefälschten Laufräder weisen laut Mavic deutliche optische Unterschiede zu echten Mavic-Laufrädern auf: Die Aufkleber sind von minderer Qualität, auf den Naben befindet sich kein Mavic-Logo, das auf anderen Teilen verwendete Firmenlogo ist ohnehin falsch. Die Spezifikationen entsprechen nicht den Originalprodukten von Mavic, so werden statt der Originalspeichen herkömmliche gebogene Speichen (J-Speichen) verwendet, auch die Anzahl der Speichen weicht vom Original ab. Ebenso stimmen Felgenhöhe und -breite sowie die Nabe nicht mit den Originalprodukten überein.
 
Bei drei Labortests versagten die gefälschten Produkte. Beim Bremstest nach der Norm ISO 4210 wurde die Felge zerstört. Dabei war der Test mit zehn Bremsvorgängen aus 35 km/h noch nicht einmal abgeschlossen. Auch beim zweiten Test mit bis zu 50 Bremsvorgängen wurde die Felge vollständig zerstört. Beim dritten Test werden die Felgenwände bei 45 km/h mit 30 Kilogramm belastet (siehe Bild), dabei sollten die Speichen 200 Kilometer durchhalten, die die Nabe 300 Kilometer. Beim gefälschten Laufrad brachen die Speichen nach 100 Kilometern, die Nabe nach 270 Kilometern.
 
Mavics Fazit: Diese gefälschten Räder versagen bei grundlegenden Tests zur Produktsicherheit. Die gefälschten Laufräder sind gefährlich und führen zu schweren oder tödlichen Verletzungen. Die Franzosen informieren ihre Partner, Einzelhändler und Kunden dazu. Mavic leitet wie immer bei Produktpiraterie auch jetzt rechtliche Schritte ein und appelliert an Händler und Endkunden: „Jedes Mal, wenn wir einen solchen Fall gewinnen und die Produktion und der Verkauf gefährlicher gefälschter Produkte eingestellt werden, machen wir Radsport etwas sicherer. Zögern Sie nicht, uns über betrügerische Räder oder Produkte zu informieren, indem Sie sich an Ihren Händler oder uns wenden, um die Sicherheit jedes Radfahrers zu gewährleisten.“
 
Verdächtig könnte etwa ein unrealistisch niedriger Preis sein. Zur Überprüfung kann man die Seriennummer erfragen. „Fordern Sie Ihren Fahrradhändler auf, sich mit Mavic in Verbindung zu setzen und dies zu überprüfen, oder tun Sie dies selbst unter www.tech-mavic.com oder www.mavic.com/care, indem Sie versuchen, sich für eine Garantiefallanalyse zu registrieren. Wenn das System die Anwendung ablehnt, handelt es sich wahrscheinlich um ein gefälschtes Produkt. Lassen Sie es uns so schnell wie möglich wissen“, so Mavic.


Das könnte Sie auch interessieren