Serienreife steht bevor 23.04.2020, 10:13 Uhr

Magura stellt Musterrad mit integrierten Leitungen vor

Im Frühjahr 2019 stellte der Hydraulikspezialist Magura die weltweit erste vollständig in einen Lenker integrierte Hydraulikbremse vor. Jetzt gibt es einen dazu passenden Vorbau und Steuersatz, die Serienreife steht kurz bevor. Magura verspricht einfache Wartung.
Die Einzelteile des Cockpits. Die zwei zylinderförmigen Teile oben werden in den Lenkerenden versteckt, dort wird entlüftet.
(Quelle: Magura)
Ohne außenliegende Leitungen bietet dies ein aufgeräumtes Design, bessere Aerodynamik und einen höheren Schutz der Hydraulikbauteile. Als zweiter Schritt folgt nun ein seriennahes Konzeptrad, das fast gänzlich auf außenliegende Leitungen und Kabel verzichtet. Das Cross-Country Hardtail verfügt neben der in den Lenker integrierten Bremse über einen passenden Vorbau und Steuersatz, die zusammen eine unsichtbare Leitungsführung ermöglichen. 
Der Bremshebel betätigt den im Lenkerinneren liegenden Zylinder, von dort verlaufen die Leitungen komplett versteckt durch Bohrungen in Lenker und Vorbau. Die Vorderradleitung gelangt anschließend durch ein vorbereitetes Loch im Vorbau direkt zur Leitungsführung an der Federgabel und zur Bremszange. Die Hinterradleitung wird durch den Steuersatz in den Rahmen geführt. Der Durchmesser des oberen Steuersatzlagers ist überdimensional ausgelegt, um eine Führung der Leitung zwischen dem Gabelschaft und dem Lager zu ermöglichen. Eine Reduzierhülse bietet ein Führungsloch für die Leitung und so einen unsichtbaren Übergang in den Rahmen. Diese Art der Leitungsführung ist laut Magura bereits bei einigen Steuersatz- und Fahrradherstellern in Serie erhältlich. Durch die Verwendung der Teile unter dem hauseigenen Namen MCI (Magura Cockpit Integration), einer drahtlosen Schaltung und der kabellosen Magura „Vyron Elect“ Sattelstütze bietet das Bike ein besonders aufgeräumtes Design. Das Cross-Country Bike ist uneingeschränkt fahrbar und unter neun Kilo besonders gewichtsoptimiert. Der Prototypen-Lenker wurde in Kooperation mit dem deutschen Carbonspezialisten Bike Ahead Composites konstruiert. Der Rahmen ist hergestellt von Müsing. Je nach Lenker und Vorbau ist das System für den Mountainbike- oder urbanen Einsatz gleichermaßen geeignet.
Neben der sauberen Cockpit-Integration stand die Nutzerfreundlichkeit bei Service- und Wartungsfällen im Fokus der Entwicklung. Als erstes Magura-Produkt setzt die MCI daher auf eine neue Leitungskupplung. Die spezielle Steckverbindung mit dem Namen „Easy Link Tube“ verbindet die Cockpiteinheit mit der Leitung. Im Servicefall kann die Cockpit-einheit so einfach von der im Rahmen liegenden Leitung getrennt werden. Die Entlüftung der Bremse läuft wie bei Magura üblich über eine Entlüftungsschraube, diese sitzt allerdings nicht am Bremshebel auf dem Lenker, sondern am Lenkerende. Zunächst wird die Lösung lediglich OE-Partnern vorbehalten sein. Magura wird in der Entwicklung als Systemlieferant fungieren und zusammen mit dem jeweiligen Fahrradhersteller die Komponenten wie Lenker, Vorbau und Leitungsführung spezifizieren. Eine Aftermarket-Version ist für die nahe Zukunft nicht vorgesehen.


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