Intensivtäter auf Raubzug 12.12.2018, 16:25 Uhr

Männergruppe stiehlt E-MTBs vor offenem Fachgeschäft

Während der Öffnungszeiten stahl eine Gruppe junger Männer drei hochwertige E-Mountainbikes eines Limburger Fachgeschäfts. Mindestens einer der Diebe ist ein polizeibekannter Intensivtäter.
Dieses E-MTB von Focus gehört zu den gestohlenen Rädern.
Die Täter schlugen am vergangenen Freitag in der „Bike Villa“ in Limburg zu. Weil die Testräder vor dem Fachgeschäft gestanden hatten, konnten die Männer schnell flüchten. Der Geschäftsführer Sascha Haußmann und seine Kollegen hatten den Diebstahl bemerkt und wussten darum, nach wem sie Ausschau halten mussten. Sein Geschäftspartner Daniel Weitz fuhr die Umgebung ab und entdeckte die etwa sechs jungen Männer. Mindestens einer davon saß auf einem der geklauten Räder. Es habe geregnet und bereits gedämmert, darum sei die Stelle schlecht einsehbar gewesen. Es sei nicht absolut sicher erkennbar gewesen, ob die anderen beiden Räder auch dabei waren. Haussmann erzählt: „Mein Geschäftspartner holte uns als Verstärkung und als wir gemeinsam auftauchten, stoben die Männer auseinander. Den mit unserem roten Specialized ,Levo’ haben wir erwischt und festgehalten. Nach einigem Diskutieren nahmen wir seine Aufenthaltsgenehmigung an uns. Immerhin. Kurz danach war er dann auch schon weg. Die Polizei gab die Daten der Aufenthaltsgenehmigung durch das Register und demnach war er bereits mit diversen Delikten polizeibekannt… Die danach folgende Hausdurchsuchung brachte leider kein Ergebnis. Im Gegenteil: Der Straftäter setzte sich zur Wehr und wurde von der Polizei daraufhin mitgenommen.“
Die beiden anderen E-Mountainbikes, ein weiteres „Levo FSR Comp 6 Fattie" in den Farben Carbonschwarz und Rot und ein Focus „Jam Carbon 2“ (Bild) sind bisher nicht wieder aufgetaucht. Die Mitarbeiter der Bike-Villa halten natürlich auf Online-Marktplätzen Ausschau, haben aber wenig Hoffnung, dass diese wieder auftauchen. Die Polizei habe gemeint, dass die über das Asylsystem eingewanderten Afrikaner nicht das Know-how hätten, um die Räder zu marktüblichen Preisen zu verkaufen. Eher würden die wohl für wenige Euro untereinander verkauft werden.
Haußmann hat in den letzten Jahren über ein halbes Dutzend Asylbewerber im Geschäft als Praktikanten beschäftigt, insgesamt habe das gut funktioniert, teils sogar sehr gut. Er meint: „Mit persönlich tut es weh, dass diese fähigen und fleißigen Burschen mit den kriminellen Flüchtlingen in einen Topf geworfen werden. Das lässt sich nur verhindern, indem wir die Probleme offen ansprechen und konsequent lösen. Ich glaube allerdings nicht, dass künftige Straftaten durch diese Gruppe unterbunden werden, dafür ist bereits zu viel passiert ohne echte Konsequenzen.“ Der 19 Jahre alte Kenianer, den Haußmann und seine Kollegen festhielten, sieht das anscheinend ähnlich: Als die Mitarbeiter des Fachgeschäfts ihn festhielten, fragte der, ob sie jetzt wirklich die Polizei holen müssten. Dann könnte er nämlich an dem Abend nichts mehr unternehmen.



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