Um weiteren Lockdown zu verhindern 23.07.2021, 10:00 Uhr

Mittelstandsverbund fordert digitale Nachverfolgbarkeit von Corona-Tests

Die Inzidenzwerte in Deutschland steigen langsam wieder an. Ein weiterer Lockdown muss unbedingt verhindert werden, so der Mittelstandsverbund. Dazu fordert dieser unter anderem eine digitale Nachverfolgbarkeit von Tests.
(Quelle: Shutterstock / anyaivanova)
Corona-Tests gehören seit einigen Monaten zu den Mitteln, die mehr Freiheiten und zugleich Sicherheit ermöglichen sollen. Angesichts der in Deutschland derzeit wieder leicht steigenden Inzidenzwerte und den ersten Warnungen seitens der Regierung, es könnte im Herbst zu einem erneuten Lockdown kommen, fordert der Mittelstandsverbund nun, dass die bestehenden Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ausgeweitet werden. Neben einer Verstärkung der Impfkampagne brauche es flächendeckende Tests und deren digitale Nachverfolgbarkeit.
Der Mittelstandsverbund, der als Spitzenverband der deutschen Wirtschaft rund 310 Verbundgruppen in Deutschland vertritt, warnt vor einem weiteren Lockdown. Vielen kleinen und mittleren Unternehmen des kooperierenden Mittelstands, die durch mehrere Lockdowns bereits empfindlich geschwächt sind, könnte eine erneute Schließung im Herbst den Todesstoß versetzen. Der Schwerpunkt der Eindämmungsstrategie solle daher neben einem hohen Impftempo weiterhin auf flächendeckende und regelmäßige Testungen mit digitaler Nachverfolgung gelegt werden.
Doch gerade diese digitale Erfassung von Testergebnissen fehle derzeit noch, obwohl neue Technologien es bereits erlauben, auf digitalem Wege datenschutzkonform das Infektionsgeschehen anhand der Tests nachzuverfolgen. Der Mittelstandsverbund schlägt daher vor, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten Tests anbieten könnten. Aktuell müssen solche Tests unter Aufsicht, also vor Ort, durchgeführt werden. Eine Testung auf Distanz, also vor Antritt des Arbeitsweges, ist bislang nicht vorgesehen. Diese laut dem Mittelstandsverbund oft wenig sinnvolle und für die Eindämmung des Infektionsgeschehens hinderliche Regelung sollte deshalb dahingehend geändert werden, dass die Kontrolle durch den Arbeitgeber zum Beispiel im Rahmen eines Videochats durchgeführt werden kann. Die Testung auf Distanz wäre deutlich sicherer, da Arbeitswege von potenziell Infizierten vermieden würden. Dabei weist der Verbund darauf hin, dass bereits existierende technische Lösungen auch eine digitale Registrierung des Testergebnisses per QR-Code ermöglichen würde, sodass Beschäftigte dieses auch in anderen Kontexten verwenden könnten und somit Testzentren entlastet würden.
„Diese besonders einfache und sichere Durchführung von Tests im Unternehmenskontext muss schleunigst auf eine rechtlich sichere Basis gestellt werden. Die Politik darf technischen Innovationen keine Steine in den Weg legen, sondern muss alles tun, um konsequente Testungen als zielgerichtete Maßnahme der Pandemiebekämpfung weiter voranzutreiben. Einen erneuten Lockdown darf es im Herbst nicht geben“, erklärt Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes.


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