Investoren steigen ein 03.05.2022, 15:05 Uhr

„Die Höhle der Löwen“: Sattelgelenk „Freibeik“ überzeugt

In der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ vom 2. Mai begeisterten Iris-Sabine Langstädter (58) aus Bremen und ihre Tochter Carmen (31) die Investoren mit einem Fahrradsattel-Gelenk und erhielten eine Finanzierung über 190.000 Euro.
Das Produkt „Freibeik“ verspricht Abhilfe für Rückenschmerzen beim Radfahren.
(Quelle: Screenshot Youtube-Kanal „Freibeik“)
Erfinderin Iris-Sabine Langstädtler führt selbst seit vielen Jahren ein Zweiradgeschäft und eine Fahrradwerkstatt in Bremen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Carmen hat sie die Technik für das „Freibeik“ entwickelt. Die bewegliche Sattelstütze soll auf jedem Fahrrad nachrüstbar sein und wie eine Art Adapter funktionieren. Das Produkt ist zudem um 15 Grad in jede Richtung beweglich, sodass die Hüfte beim Radfahren mehr Bewegungsspielraum habe und gleichzeitig der Sichtradius zunehme.

Die Motivation: Rückenprobleme beim Radfahren

Bei der Entwicklung von „Freibeik“ ging es den Erfinderinnen vor allem um die Stärkung des Rückens beim Radfahren. „Eines der Hauptanliegen unserer Kunden sind Probleme mit dem Sattel. Sie kommen rein und klagen über Rückenschmerzen oder dass sie nicht bequem auf ihrem Fahrrad sitzen“, sagt Langstädter. „Sättel können Druckstellen, Scheuerstellen, Taubheitsgefühle und auch Rückenschmerzen verursachen. Sie alle haben ein Problem: Sie sind fest auf dem Fahrrad montiert. Sie sind starr und diese Starrheit lässt keine Bewegung des Rückens zu.“ Damit widmen sie sich einem Thema, das die Fahrradbranche schon lange beschäftigt: Ergonomie.

Investoren finanzieren mit 190.000 Euro

Um mit ihrem Produkt in Serie gehen zu können, warben die Unternehmerinnen in der „Höhle der Löwen“ für ein Investment von 190.000 Euro und boten dafür 25,1 Prozent Firmenanteile. Den angestrebten Verkaufspreis ihres Produkts setzen sie bei 149 Euro an. Handelsexperte Ralf Dümmel (55) und Großinvestor Carsten Maschmeyer (62) wollten unbedingt einsteigen. Doch Dümmel störte der Preis von 149 Euro aufgrund der Herstellung der Sattelstütze als Einzelanfertigung aus der Fräsmaschine. Die beiden Investoren forderten deshalb 40 Prozent von der Firma für 190.000 Euro. Die Erfinderinnen nahmen das Angebot nach kurzer Beratung an.
Inzwischen wird das Produkt in Serienfertigung hergestellt. Dadurch kann es deutlich günstiger für 69,99 Euro im eigenen Online-Shop sowie im Fachhandel angeboten werden. Die Sattelstütze ist gemäß Norm EN 15194 maximal mit einem Gewicht von 100 Kilogramm belastbar und wiegt rund 860 Gramm. Bereits Ende 2019 belegte das Produkt beim Innovationspreis der Region Göttingen den zweiten Platz.



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