„Coalition for Cyclist Safety“ 25.10.2023, 09:26 Uhr

Industriebündnis will Sicherheit von Fahrradfahrern durch Vernetzung erhöhen

Insgesamt 19 Unternehmen aus der Automobil-, Fahrrad- und Technologiebranche haben sich zusammengeschlossen, um durch die Entwicklung und den Ausbau eines umfassenden Vehicle-to-Everything (V2X)-Ökosystems die Sicherheit von Radfahrenden zu verbessern.
Das V2X-Bündnis setzt auf vernetzte Kommunikationslösungen.
(Quelle: Bosch E-Bike Systems / Coalition for Cyclist Safety)
Die neue „Coalition for Cyclist Safety“ (Bündnis für Fahrradsicherheit) setzt sich dafür ein, auf Basis der Vehicle-to-Everything-Technologie (V2X) einen umfassenden Sicherheitsansatz für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer zu entwickeln. Im vergangenen Jahr hatte das US-Verkehrsministerium Strategien entwickelt, um das vernetzte V2X-Ökosystem als wichtige technologische Lösung zum Verbessern der Verkehrssicherheit für vulnerable Verkehrsteilnehmende Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Bündnispartner sind davon überzeugt, dass V2X sowohl Sicherheitsvorteile bietet als auch das Potenzial hat, Staus und damit verbundene Emissionen zu reduzieren. Sie setzen sich dafür ein, wichtige Bestandteile der Pläne des US-Verkehrsministeriums umzusetzen. Weitere Unternehmen sollen dafür gewonnen werden, ebenfalls ihren Beitrag dazu zu leisten.

Fahrradintegration

Die beteiligten Unternehmen beabsichtigen, gemeinsam an der Integration von Fahrrädern in das zukünftige V2X-Kommunikations-Ökosystem zu arbeiten. Indem mit V2X-Technologie ausgestattete Autos, Fahrräder und andere Verkehrsteilnehmende miteinander kommunizieren können und dadurch eine gegenseitige Wahrnehmung erreicht wird, erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, die Zahl der Unfallverletzungen bei Zusammenstößen zu senken. Die Arbeit des Bündnisses wird zudem durch Erkenntnisse und Empfehlungen von Interessenvertreter aus den Bereichen Radverkehr, Sicherheit und intelligente Verkehrssteuerung unterstützt.
Die Gründungsmitglieder sind die Automobilhersteller Audi und Cariad, aus der Fahrradindustrie Accell, AT-Zweirad, BMC, Bosch Ebike Systems, Koninklijke Gazelle, Shimano, Trek Bicycle und aus dem Bereich der V2X-Technologie Autotalks, Commsignia, Qualcomm sowie Spoke Safety. Aus der Telekommunikationsbranche sind die Deutsche Telekom und Telus vertreten.

61 Millionen Vernetzungen bis 2030

„Die Roadmap zur Rettung von Menschenleben ist klar und dass sich Audi zum Einsatz von C-V2X-Konnektivität verpflichtet, ist eine Investition in die Zukunft unseres Verkehrs-Ökosystems“, sagt Brad Stertz, Director of Audi Government Affairs. „Unsere Beteiligung an der Coalition for Cyclist Safety wird das Erreichen dieses Ziels beschleunigen.“
Anhand interner Untersuchungen und öffentlich zugänglicher Daten schätzt Audi, dass sich mithilfe von C-V2X bis zum Jahr 2025 rund 5,3 Millionen Fahrzeuge, Verkehrsbaustellen, Bahnübergänge, Fahrräder und andere Einrichtungen und Fahrzeuge beziehungsweise Geräte vernetzen lassen. Bis zum Jahr 2030 könnte diese Zahl auf 61 Millionen anwachsen, darunter 20.000 Fußgängerüberwege, 60.000 Schulzonen, 216.000 Schulbusse und 45 Millionen Smartphones.

Bosch intensiviert V2X-Entwicklungen

Um den Straßenverkehr für alle Teilnehmenden sicherer und effizienter zu machen, weitet die Bosch-Gruppe ihr Engagement im Bereich der V2X-Technologien aus und treibt mit ihrem Geschäftsbereich Bosch Ebike Systems auch die Integration von Fahrrädern in das V2X-Ökosystem voran. „V2X ist ein weiterer wichtiger Beitrag zum sichereren Fahrradfahren, da es Radfahrerinnen und Radfahrern für andere Verkehrsteilnehmer digital sichtbar machen kann”, erklärt Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch Ebike Systems. „Dies kann jedoch nicht ein Unternehmen allein erreichen – es erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteure, die übergreifend an diesem Thema arbeiten, damit in Zukunft alle Verkehrsbeteiligten von den Vorteilen profitieren, die V2X bieten kann. Wir freuen uns, zu den Gründungsmitgliedern der Coalition for Cyclist Safety zu gehören und Partner bei dieser wichtigen Initiative zu sein.“
Das V2X-Bündnis wird seine Arbeit in den Vereinigten Staaten und Kanada aufnehmen. Um das Thema zu erschließen und frühzeitig Sicherheitsvorteile zu erzielen, beginnt die Initiative mit mobilfunkbasierten V2X-Lösungen (C-V2X). Von den Vereinigten Staaten und Kanada ausgehend will sie nach Wegen suchen, um gemeinsame Industrieansätze auch nach Europa und in andere Regionen der Welt zu bringen.



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