Kinderradmarke aus Österreich 30.09.2020, 10:08 Uhr

Woom holt Investoren an Bord

Das 2013 gegründete österreichische Kinderfahrrad-Unternehmen Woom holt sich frisches Geld: Erstmals kaufen sich Investoren in die Firma ein.
Von links: Marcus Ihlenfeld, Christian Bezdeka, Guido Dohm
(Quelle: Woom)
Die Investorengruppe erwirbt folgende Gesellschaftsanteile: Etwa 27 Prozent entfallen auf den Investor Bregal Unternehmerkapital. Knapp 6 Prozent werden künftig gehalten vom Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner, dem Unternehmer Stefan Kalteis und von den drei deutschen Investoren Alexander Kudlich, Ludwig Ensthaler sowie Florian Leibert. Die Woom-Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka behalten die Zwei-Drittel-Mehrheit und damit die Kontrolle über das Unternehmen. Mit diesem Investment will Woom die Internationalisierung und Digitalisierung vorantreiben sowie neue Produktionsstandorte in Europa erschließen.
Produktion in Polen
„Wir sind sehr stolz auf das, was wir in den letzten sieben Jahren erreicht haben“, sagt Wooms Geschäftsführer Christian Bezdeka, der das Unternehmen im Jahr 2013 zusammen mit Marcus Ihlenfeld in einer Garage in Wien gegründet hat: „Dass wir jetzt mit neuem Kapital weiter wachsen, um noch mehr Kinder weltweit fürs Radfahren zu begeistern und die steigende Nachfrage zu befriedigen, ist der logische nächste Schritt.“ Mit den Partnern soll nun die Produktion der Fahrräder auch in Europa am Standort Polen aufgebaut werden. Dadurch wird dicht am Markt produziert, das ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie. Ein Teil der Fahrräder, nämlich jene für den Raum Asien-Pazifik (Ostasien, Südostasien, Australien, Ozeanien) und den Raum Amerika (Kanada, Vereinigte Staaten, Brasilien, Argentinien, Mexiko) wird weiterhin in Asien produziert werden.
Strategisches Investment
Mit der strategischen Beteiligung der Investoren will Woom die nächsten Entwicklungsschritte gehen. „Verantwortung und Nachhaltigkeit prägen unsere Geschäftstätigkeit. In diesem Sinne haben wir auch unsere Partner gewählt“, erklärt Woom-Geschäftsführer Guido Dohm. Er betrachtet Bregal als einen dem Unternehmertum entstammenden Familieninvestor, im Gegensatz zu Private Equities, die nach Dohms Ansicht auf rasche Gewinnmaximierung setzen. Bregal Unternehmerkapital verfolge einen wertebasierten Investitionsansatz, fokussiert auf sozialverträgliche, langfristige Wertschaffung, so Woom. „Bei Familieninvestoren wie Bregal ist ein hohes Verständnis für kapitalsuchende Unternehmen vorhanden, ebenso wie ein umfassendes persönliches Netzwerk. Und natürlich glaubt Bregal an gute Produkte”. 
Einhorn-Potenzial
Florian Gschwandtner von Runtastic begründet sein Investment: „Woom ist für mich eines der besten Unternehmen in Österreich. Das Potenzial ist unglaublich. Woom hat sowohl in der Digitalisierung als auch im Bereich E-Bike das Zeug dazu, ein ,Unicorn‘ zu werden”, so der Investor. Stefan Kalteis (Kailuana GmbH), dessen Kinder seit Jahren Woom-Räder fahren, bekräftigt: „Woom ist eines der Vorzeige-Unternehmen in Österreich und noch dazu in meinem Heimatort Klosterneuburg tätig.“


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