Ende für Gasgas & Husqvarna
Pierer Mobility reduziert Schulden und steigert Ergebnis
Die Pierer Mobility AG hat im ersten Halbjahr 2025 ein positives Ergebnis vorgelegt. Maßgeblich war ein Restrukturierungsgewinn.
Pierer verspricht, dass Serviceleistungen sowie Garantie- und Ersatzteilversorgung für Husqvarna und Gasgas weiterhin im gesetzlich erforderlichen Umfang sichergestellt werden.
(Quelle: Pierer Mobility AG)
Die Pierer Mobility AG hat ihre vorläufigen Halbjahreszahlen für 2025 vorgelegt. Nach einem Restrukturierungsgewinn in Höhe von 1,187 Milliarden Euro verzeichnet das Unternehmen ein positives Ergebnis – trotz eines Rückgangs beim Gesamtumsatz um knapp 58 Prozent. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung werden angeschlagene Fahrradmarken deutlich schneller abgewickelt als ursprünglich vorgesehen.
Im ersten Halbjahr 2025 wurden 50.107 Fahrräder und E-Bikes verkauft. Das entspricht einem signifikanten Rückgang, steht jedoch im Kontext der Abwicklung der Fahrradmarken Husqvarna und Gasgas, deren Bestände bis Jahresende ausverkauft sein sollen. Die Marke Felt bleibt erhalten, hier zeigt sich laut Unternehmensangaben eine positive Geschäftsentwicklung. Bereits im Frühjahr hatte Pierer angekündigt, strategische Optionen für die Beteiligung an Felt zu prüfen.
400 Millionen Verlust mit Fahrrädern
Intern wird der Fahrradbereich mittlerweile als Hauptursache für die wirtschaftlichen Probleme der Gruppe benannt. „Mit unserem Abenteuer Fahrrad haben wir 400 Millionen Euro an Liquidität verloren“, erklärte CEO Gottfried Neumeister jüngst.
Die Neuausrichtung ist eine Folge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Tochter KTM AG, die Anfang 2025 in ein Sanierungsverfahren eingetreten war. Dieses wurde erfolgreich abgeschlossen. Der daraus resultierende Sanierungsgewinn trug erheblich zum positiven operativen Ergebnis bei: Das EBITDA liegt bei 1.003 Millionen Euro, das EBIT bei 931 Millionen Euro und das Periodenergebnis bei 740 Millionen Euro.
Ersatzteilversorgung gesichert
Im Motorradsegment setzte das Unternehmen 85.284 Einheiten ab, darunter 34.950 über Bajaj Auto in Indien. Zwar liegt der Absatz insgesamt 42 Prozent unter dem Vorjahr, doch die Endkundennachfrage blieb mit mehr als 100.000 verkauften Motorrädern über den Erwartungen. Lagerbestände konnten deutlich abgebaut werden.
Die Nettoverschuldung wurde von 1.643 Millionen Euro auf 756 Millionen Euro mehr als halbiert. Auch das Eigenkapital ist mit 533 Millionen Euro wieder positiv.
Das Unternehmen bekräftigt, dass Serviceleistungen sowie Garantie- und Ersatzteilversorgung für Husqvarna und Gasgas weiterhin im gesetzlich erforderlichen Umfang sichergestellt werden.