ZIV-Technik-Konferenz 2025: "Wir gestalten die Rahmenbedingungen von morgen"

In Berlin diskutiert die ZIV-Technik-Konferenz 2025, wie technische Innovation und Nutzerorientierung zusammenwirken. ZIV-Vertreter Tim Salatzki betont zum Auftakt die Verantwortung der Branche, Veränderungen aktiv zu gestalten.
Im ehemaligen Berliner Umspannwerk Bum läuft die ZIV-Technik-Konferenz 2025. Unter dem Leitmotiv "Ride the Change" spricht die Fahrradindustrie über technologische Antworten auf neue Mobilitätsbedürfnisse - und über ihre eigene Rolle bei diesem Wandel.
Tim Salatzki vom Zweirad-Industrie-Verband eröffnet den Konferenztag mit einem Appell an die Branche, sich als aktive Gestalterin der Transformation zu begreifen. "Wir sprechen heute nicht nur über Technik, sondern über Zukunft, Verantwortung und Chancen", sagt er.
"Wir gestalten die Rahmenbedingungen von morgen und reagieren nicht nur auf Veränderung - das treibt uns an." Damit setzt er den Ton für die folgenden Panels: weg von rein technischer Detailarbeit, hin zu einer nutzungsorientierten, gesellschaftlich eingebetteten Entwicklung.
Balance zwischen Regulierung, Marktanforderungen und Nachhaltigkeit
Barbara Gessler von der EU-Kommission knüpft daran an und beschreibt den europäischen Rahmen für technische Innovation. Sie verweist auf die Balance zwischen Regulierung, Marktanforderungen und Nachhaltigkeit. Innovation müsse auch Verbraucherschutz und Sicherheit stärken.
Das anschließende Panel "Neue Nutzergruppen und neue Risiken" zeigt, wie stark sich Zielgruppen und Einsatzszenarien verändern. Expertinnen und Experten aus Industrie und Forschung diskutieren, welche Anforderungen daraus für Produktentwicklung, Sicherheit und Ergonomie entstehen. Fahrräder und Komponenten sollen künftig stärker an reale Nutzungssituationen angepasst werden - von urbaner Alltagsmobilität bis zu sportlich anspruchsvollen Anwendungen.
"Deep Dives" zu Themen wie Batterierisikoanalysen, Ladesystemen und ergonomischer Produktgestaltung
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Anthropometrie. Fachleute erläutern, wie reale Körpermaße in Entwicklungsprozesse einfließen, um Produkte sicherer und inklusiver zu machen. Standardisierte Modellgrößen gelten als überholt; künftig zählen Daten aus der Praxis, um Fahrräder präziser auf unterschiedliche Körpermaße und Bewegungsprofile abzustimmen.
Am Nachmittag folgen Fachvorträge zur Maschinenrichtlinie, zu Sicherheitskomponenten und praxisorientierte "Deep Dives" zu Themen wie Batterierisikoanalysen, Ladesystemen und ergonomischer Produktgestaltung.
Radbrache als Teil gesellschaftlicher Veränderung
Die ZIV-Technik-Konferenz macht deutlich, dass technologische Innovation und Nutzerorientierung kein Gegensatz sind. Die Branche sieht sich zunehmend als aktiver Teil gesellschaftlicher Veränderung - und als Treiber einer Mobilität, die sich an den Menschen orientiert.