Dekra warnt: Helm-Nutzung deutlich zu gering

Eine Befragung von Dekra und Ipsos zeigt: 35 Prozent der deutschen Fahrradbesitzerinnen und Fahrradbesitzer nutzen keinen Helm. Und selbst wer einen besitzt, trägt ihn oft nicht konsequent. Die Unfallforschung empfiehlt, bei jeder Fahrt einen Helm zu tragen.
Mehr als ein Drittel der Fahrradbesitzerinnen und Fahrradbesitzer in Deutschland fährt ohne Helm. Das ergab eine Online-Befragung der Meinungsforscher von Ipsos im Auftrag von Dekra im September 2025. Als Gründe nennen 14 Prozent geringe Nutzung des Fahrrads, elf Prozent mangelnde Ästhetik, zehn Prozent fehlenden Komfort. 32 Prozent der Nichtnutzerinnen und Nichtnutzer halten einen Helm grundsätzlich für überflüssig, sechs Prozent fahren nur langsam oder abseits des Straßenverkehrs.
Helm vorhanden - aber nicht genutzt
Auch unter den Personen, die einen Helm besitzen, wird er nicht durchgängig getragen. 56 Prozent setzen ihn nach eigenen Angaben bei jeder Fahrt auf, weitere 30 Prozent häufig. Elf Prozent tragen ihn nur selten, drei Prozent nie. Besonders bei kurzen Strecken oder in der Natur verzichten viele auf den Helm. Auf längeren Strecken und im Straßenverkehr steigt die Nutzungswahrscheinlichkeit.
Helmtragen auf dem Fahrrad?

Unfallforschung warnt vor Fehleinschätzung
"Das Risiko eines Sturzes ist nie auszuschließen", sagt Peter Rücker, Leiter der Dekra-Unfallforschung. Die Schutzwirkung des Helms sei wissenschaftlich gut belegt. Eine Helmpflicht gibt es in Deutschland nicht, die Empfehlung sei aber eindeutig: Ein passender Helm sollte immer getragen werden.
Durchschnittsalter der Helme: vier Jahre
Laut Befragung liegt das Durchschnittsalter der Helme bei vier Jahren. 68 Prozent der Helme sind bis zu fünf Jahre alt, 10 Prozent zwischen sechs und zehn Jahren, 3 Prozent älter als zehn Jahre. Fast 20 Prozent können das Alter ihres Helms nicht benennen. Eine pauschale maximale Nutzungsdauer gibt es nicht. Entscheidend sind Qualität und Pflegezustand. Nach einem Sturz sollte ein Helm jedoch grundsätzlich ersetzt werden, auch wenn er äußerlich unbeschädigt wirkt.