Schlag gegen Fahrradmafia 26.04.2017, 12:01 Uhr

Hamburger Polizei stellt 1.500 gestohlene Fahrräder sicher

Am 25. April gelang der Hamburger Polizei bei einer aufwendigen Durchsuchungsaktion der bisher größte Fahndungserfolg im Bereich der organisierten Fahrradkriminalität.
(Quelle: Polizei Hamburg via Twitter)
Die Hamburger Polizei berichtet auf ihrer Facebookseite, dass monatelange Ermittlungen einer Sonderkommission dafür gesorgt hätten, dass ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss für vier Lagerhallen im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort vorlag. Dort konnten 180 Beamte 1.500 Fahrräder sicherstellen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich hierbei um gestohlene Fahrräder handelt. Während die Polizei aufgrund der Lagerung der Fahrräder auf wahren „Bergen“ nach ersten Schätzungen zunächst von 3.500 gestohlenen Rädern (teilweise auch nur "nackten" Rahmen) ausging, wurde die Zahl nach grobem Durchzählen jedoch inzwischen nach unten korrigiert.
Für den Abtransport der Fahrräder benötigen die Beamten 15 LKW. Hilfskräfte des Technischen Hilfswerks unterstützt die Polizei bei ihrer Arbeit, die vermutlich zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen wird. In einem aufwendigen, mehrwöchigen Prozess wird nun bei jedem der sichergestellten Fahrräder die Rahmennummern geprüft, um es dem jeweiligen Besitzer zuzuordnen.
 
Da die Zahl der jährlich gestohlenen Fahrräder seit zehn Jahren ständig wächst (2015 waren es in Hamburg 17.217 Fahrräder), hatte die Polizei im letzten Jahr die Gründung der Sonderkommission „Soko Fahrradklau“ beschlossen. Die Beamten dieser Sonderkommission untersuchten zeitgleich mit der Aktion in den Lagerhallen in Rothenburgsort auch Wohnungen Verdächtiger in Hamburg und in Essen. Die Polizei vermutet bei den Tätern ähnliche Vorgehensweisen wie bei Wohnungseinbrechern und geht von professionell strukturierten, überörtlich handelnden Banden aus. Gegenüber SAZbike erklärte der Pressesprecher der Hamburger Polizei, Florian Abbenseth, dass zwar ein konkreter Verdacht gegen bestimmten Personen vorliege, es aber bisher noch zu keinen Festnahmen gekommen sei. 


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